Olivenernte in Südfrankreich

Südfrankreich,November 2010

Urlaub – 3 Wochen am Stück.Endlich Zeit mal so richtig ranzuklotzen und die Motorsäge zum glühen zu bringen.Den ganzen Tag an der frischen Luft,Rückenschmerzen und Muskelkater eingeschlossen.
Das sind nicht unbedingt die landläufigen Urlaubsträume,ich weiß.Ich stehe aber das Jahr über in meiner Drechselwerkstatt,irgendwann braucht man Erholung vom Holz.Was liegt da näher als im Urlaub wegzufahren und Bäume zu fällen,mal was anderes.
Arbeit ist auf Mas de Vigneredonne immer reichlich vorhanden.

Nebenbei entstanden natürlich auch ein paar andere Sachen,der Ast inspirierte mich dazu mal eine etwas größere Schlange zu basteln.
Bilder Olivenernte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch ein Torbogen für einen Weinstock stand auf der Liste.

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Ein besonderes Erlebnis stand uns aber noch bevor.

Olivenernte.

Wir lernten den Weg von der Ernte bis zum fertigen Olivenöl kennen.
An sich eine schnelle und einfache Sache: Netze auslegen,Oliven abschütteln,Netz zusammenlegen und die Oliven in einen Korb laufen lassen.
Nun,ganz so fix geht das nun doch nicht.
Zuerst werden alle Oliven unter den Bäumen aufgelesen,eine mühsame Beschäftigung,besonders für die Knie.
Erst dann werden die Netze ausgelegt.

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Claude,der Besitzer des Olivenhains ging dann ans abschütteln der Oliven.

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Das wird mit einem Gerät gemacht welches Zinken hat die ineinander greifen.
So werden die Oliven teils abgeschüttelt und teils abgestreift.Der Ernter ist elektrisch,der Accu wird auf dem Rücken getragen und wiegt einiges.
Die herabfallenden Oliven bleiben auf den Netzen liegen,man braucht nur noch die Netze zusammenlegen und die Oliven in einen Korb füllen.

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Natürlich muss nach dem Entfernen der Netze noch einmal nachgesammelt werden da ab und zu einige Oliven neben das Netz kullern.

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Der volle Korb enthält ca.10 kg Oliven und ergibt etwas mehr als 1,5 Liter Olivenöl.Als Standard gilt die Regel für einen Liter braucht man 6 kg Oliven.

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Da man nicht immer nur arbeiten kann ein kleines Highlight zwischendurch.
Wir schafften mit 4 Personen am ersten Tag 160 kg.
Interessant wurde dann am Abend die Rückfahrt.Der Olivenhain ist auf dem letzten Kilometer nur zu Fuß oder mit einem kleinen Trecker zu erreichen,ein PKW würde schon steckenbleiben.Das liegt zum einen an der enormen Steigung und zum anderen an der Enge des Weges,insbesondere der Kurven.Da die Ernte hinten auf einer Bühne transportiert wurde musste vorn am Fahrzeug noch zusätzlich zu den vorhandenen Gewichten ein Zusatzgewicht angebracht werden.

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Insgesamt schöne,wenn auch anstrengende Tage.Das hat uns aber einen kleinen Einblick gegeben.
Betrachtet man einmal die Arbeit eines ganzen Jahres,das Schneiden der Bäume,die Pflege das Jahr über vom Hain und dann die viele Arbeit bei der Ernte kommt man unweigerlich zu dem Schluss das ein gutes Olivenöl einfach nicht billig sein kann.Später kommen dann noch die Kosten für die Mühle,die Flaschen und das Etikett hinzu.Claude verkauft sein Öl für 17 Euro den Liter,bei der Qualität und dem feinen Geschmack wären auch 25 Euro nicht zu viel,eher angemessen.
Eine Überraschung stand uns allerdings noch bevor.Claude hatte an unserem letzten Urlaubstag noch einen Termin mit der Ölmühle gemacht damit wir auch sehen wie es nach der Ernte weitergeht,der letzte Schritt.

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Hier durften wir den weiteren Weg der Oliven verfolgen.

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Zuerst wurden die kleinen Körbe in einen großen umgefüllt,das heißt es wurden 2 große Körbe voll mit je ca. 400 Kilo.

Diese wurden dann in einen großen Edelstahlbehälter gekippt.

Unter dem Behälter lief ein Band welches die Oliven aufnahm,erste Station waschen.

Zuerst die Vor-,

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dann die Hauptwäsche.Bei der Hauptwäsche brodelte das Wasser,es sah auf als ob es kocht.Dies passierte durch Druckluft.

Hier wird der Schmutz gründlich entfernt,dann geht es ab Richtung Mühle.

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Die Mühle zerkleinert die Oliven vollkommen,es bleibt dann nur noch ein Brei.

Dieser Brei wird unter ständigem Rühren auf ca. 30 Grad erwärmt,dadurch lassen sich die einzelnen Bestandteile besser trennen,dies geschieht in der nächsten Maschine,einer art Zentrifuge.

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Hierin werden die festen Bestandteile des Olivenbreis,das Öl und das Wasser getrennt.

Von hier aus fließt ein Öl/Wassergemisch zur letzten Station,einer kleineren und schnelleren Zentrifuge.Dort werden Öl und Wasser endgültig getrennt,das Öl wird in einen Tank gepumpt und von diesem werden die Tonnen gefüllt die Claude dann mitnahm.So bekommt er das Öl seiner eigenen Oliven.Dies ist nur in kleinen Mühlen möglich,in den großen Mühlen werden die Oliven gewogen,in Liter umgerechnet und dies dann abgefüllt.Man hat dann das Öl von irgendwelchen Oliven,nicht von seinen eigenen.Die beiden nächsten Bilder zeigen die Zentrifuge und das Abfüllen des Öls.

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Ja,hier ist es nun,das erste Olivenöl der Ernte 2010.
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Hier nun das fertige Produkt,ein feines,hervorragend schmeckendes Olivenöl.
Hersteller:
Claude Coste
Les Garidels
07460 Banne/Ardeche

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